Brücken statt Brüche | Körper und Leib. Kult und Kultur by Guardini Stiftung e.V. published on 2021-09-13T10:51:51Z 15. Juli 2019 Brücken statt Brüche | Körper und Leib. Kult und Kultur Mit Ulrike Auga und Klaus M. Beier Moderation und Konzeption: Patricia Löwe Der Streit um die Deutungshoheit über den menschlichen Körper hat Tradition. Zu jeder Kultur gehören Körperbilder. Es geht dabei um Schönheit und Sexualität, um Leistungsfähigkeit, aber auch um Gesundheit und Sterblichkeit. Die Überwindung der Stofflichkeit des menschlichen Körpers steht im Mittelpunkt diverser Diskurse. Ist das Wesen des Menschen das eines Bewusstseins, das in einem Körper lebt und durch diesen verändert wird? Ist der Körper ein Ding, das transzendiert, ja, überwunden werden kann und sollte? Die Frage, wie viel Determination in den biologischen, chemischen und physikalischen Prozessen steckt, die einen Körper nicht nur am Leben erhalten, sondern auch zu einem Leib werden lassen, der belebt ist und Bewusstsein hat, wird beispielsweise in den Genderwissenschaften und in der Psychologie heiß diskutiert. Auch rechtlich, politisch, gesellschaftlich gewinnt die Frage an Relevanz. Können wir in einem Zeitalter, in dem durch digitale Techniken körperliche Präsenz obsolet wird, auch mit der zunehmenden Auflösung (des Konstrukts) von „biologisch vorgegebener“ Identität rechnen? Sind wir auf dem Weg, uns selbst zu unsterblichen, geschlechtslosen Wesen zu transformieren – weil wir es wollen und können? Kann der Körper zum Ort der Verwirklichung von individueller Identität werden? Genre Science