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Als Selfie-Video: https://www.youtube.com/watch?v=ui1bW5A5E5s Als Zusätzliche Betreuungskraft vermisse ich in der Serie "Ehrenpflegas" die Darstellung korrekter Beispiele für Fachkompetenz bzgl. Betreuung in Pflegeheimen. Alles, was Altenpfleger Boris tut, wäre in echt fristloser Kündigungsgrund! ICH BIN KEIN EHRENBETREUA! Ein roter Balken quer über den Bildschirm der gesamten Folgen mit dem Hinweis "VORSICHT: EXTREME SATIRE OHNE BERUFSREALITÄT!" wäre das Mindeste, wie die Ehrenseniorenministarin die Serie korrigieren könnte zwecks Schadensbegrenzung! // TROTZDEM HIER: eine kurze konstruktive Kritik: Da ich von Beruf "zusätzliche Betreuungskraft" bin, sehe ich zumindest in der min 3:02 der Episode 4 ("THAT DAY") Potenzial für eine zweite Staffel, die eine andere, tiefere und ernstere, ja existenzielle Seite jener Jugendlichen oder jungen Erwachsenen ansprechen kann, die im ganzen Klamauk zu kurz kommt: dass wir tatsächlich auch ein bisschen "Glücklichmacher" für die Senioren sind, so wie Boris, als er im Pflegeheim zwei Bewohnern hilft, ihre Zuneigung füreinander besser ausleben zu können. Solche "kleinen Dinge" sind nämlich in echt das Großartigste an dem Beruf! Es gibt Tage, da kommt man unendlich glücklich und dankbar von der Schicht, weil man irgendwas für Menschen tun konnte, das ihren Alltag erleichtert, verschönert, verbessert oder einfach nur etwas erträglicher macht. Die Rolle "Boris" verkörpert hier für mein Empfinden eine ganz wesentliche Kompetenz, die ganz genau so selbstverständlich angewandt wird, wie er es eben sowieso nicht anders kann: er verbiegt sich nicht, sondern tut das, was er in seiner natürlichen, authentischen, gradlinigen Art gar nicht anders könnte, und dank der Whatts App Reflektion seiner WG-Mitbewohnerin, die seinen Einsatz würdigt und ihn dadurch sogar richtig liebgewinnt, entwickelt Boris ein so starkes Selbstbewusstsein, dass er "seine Leute" (die Heimbewohner) sogar gegenüber seinen Kumpels in Schutz nimmt - wow! Diese Aspekte der Ausbildung bzw des Heimalltags sollte man unbedingt in einer zweiten Staffel betonen, um die Empathiefähigkeit herauszuarbeiten, denn der existenzielle Tiefgang ist doch auch jungen Leuten nicht fremd, sondern nur verschüttet oder überlagert von all dem Satire-, Action-, Erotik- und Apokalypse-Medienmüll, der hier in den Ehrenpflega-Folgen zitiert wird. Insofern fand ich den Versuch zwar gescheitert, weil absolut viel zu wenig Berufsrealität vermittelt wird, aber es gibt eben die wenigen Sekunden, die Potenzial haben! Daher: Comedy und Jugendsprech unbedingt beibehalten, ja, super Format, aber MIT Tiefgang und mehr realer Information!
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